Sonntag, 6. Oktober 2013

Sicherheit des Zweifels (15.Juli 08)

Mein erstes veröffentlichtes Gedicht. Und ich muss sagen, es ist richtig kacke.


Sicherheit des Zweifels  
 
So sehr ich es mir wünsche
so sehr lieb ich das Leiden
so sehr ich mich auch winde
muss ich leider an sie schreiben.

Und wenn es mich nicht nährt
dann lass ich sie halt fliegen
aber raus muss es aus mir
denn sonst wird es mich besiegen
und ich bin so ohne Wert
fürchte mich es wird so bleiben.

Also zweifel ich an mir so sehr
vermisse diese Künste so sehr
und bin so schwach wie sicher
in der Sicherheit des Zweifels
so sehr lass ich mich treiben.

Hab mich früher nie gewehrt
weil ich mich so sehr sehne
so sehr ich sie betreibe
so sehr wie ich mich sehne
bekommen sie wieder den Wert.


- Heinrich Blume

Dienstag, 28. August 2012

Osiris

Osiris

Osiris Raketenstart
hinter mir die Tiefschlafphase
allgemeine Aufgeregtheit an Bord
Triebwerkanfahren
Fanfaren der Engelsteufel
Antagonismen träufeln Schwefelsäure
auf die Häuflein voller Elend
Eselsaugen Lebensträume

Wolken raten, Stoffe atmen
Wände verpixeln sich
Elemente lösen sich
auf unerkannte Weise auf, verwechseln sich

die Welt zieht am Cockpitfenster rauf
Geräusche täuschen vor, sie kennen sich aus
ich komme runter, springe raus

                                         und komme runter
  
Hendrik Bloem 
August 2010


Mittwoch, 7. Dezember 2011

Ex Odus

Man kann ja zu diesen Lyrik-Anthologien stehen wie man will. Wenn man keine andere Möglichkeit hat, Gedichte zu veröffentlichen, dann lässt man sich vermutlich darauf ein. Man darf nur kein teures Geld aus dem Fenster werfen, damit so ein 'Verlag' etwas von einem veröffentlicht. Folgendes Gedicht vom 12. März 2010 ging an Brentano und ist ein biblisches. Ein Bibel-Remix quasi. Check it out yo.


Ex Odus

Von der Stelle aus
und genauso jeden Abend
ich mit dir reden will
liegen die Gesetze

Dort wo die Trägerfiguren
des Herrscherthrons
einander zugewandt stehen
ihre Flügel schirmend halten

Dazwischen das Brot
das tägliche Opfer
dem Herrn allein vorbehalten
für alle Zukunft

Auf einem Tisch
aus Akazienholz
mit reinem Gold überzogen
habe ich sie dazu befähigt

Damit die Lampen angezündet
die Hörner des Altars
mit dem Blut des Sühneopfers
bestrichen sind

Dichterstaub

Hallo,
es ist jetzt ein Jahr her, seit dem letzten Post. Aber das macht nichts. Gedichte haben Zeit. Natürlich war ich nicht untätig, aber auf anderen Gebieten habe ich mehr zu tun gesehen. Zur Zeit arbeite ich an einer Auswahl meiner 'besten' Gedichte. Das ist gar nicht so einfach, weil die Maßstäbe sich verändern, wenn man auf mehreren Gebieten unterwegs ist. Daher ein dadaistisch angehauchtes: Dichterstaub. Viel Vergnügen.



Dichterstaub (Fr. 27.08.2010)

Magisch wie der Staub
vom Schreibtisch des Dichters.
Magisch wie der vom Schreibtisch
des Dichters
heruntergepustete Staub.
Der Schreibtisch des Dichters.
Der Staub vom Schreibtisch des Dichters.
Der Dichter schreibt am Tisch.
Und zerfällt zu Staub.
Magisch.
Heruntergepustet.
Er pustet den Staub des Dichters,
der hier an diesem Tisch schrieb,
herunter.
Der Dichter zerfiel nach und nach,
während er schrieb, zu Staub.
Er hatte sich abgeschrieben.
Ganz und gar nicht magisch.

© Heinrich Blume

Montag, 6. Dezember 2010

Der Unterschied zum Einsamsein

Der Unterschied zum Einsamsein
(Inspiriert durch Dare Deep "Der Unterschied zum Einsamsein")

Wenn ich allein bin,
fühl ich mich nicht einsam,
weil ich weiß, dass du da bist.

Ich meine zu fühlen,
dass du meine Gedanken erwiderst,
ich deine Gefühle spüren kann.

Nur manchmal bekomme ich Angst,
dass es doch nicht so ist.

Und wenn in schwachen Momenten
keine Bestätigung kommt,
kann das schlimm sein.

Aber es ist besser geworden.
Dafür Danke.

Manchmal wünschte ich
zu wissen, wie du die Liebe siehst.
Vielleicht im Unterschied zum Einsamsein.

© Heinrich Blume

Dienstag, 28. September 2010

LyrikCorner - ich gehe weiter

Hallo,
beim Durchstöbern des Netzes fand ich die Seite www.LyrikCorner.ch. Eine Seite auf der man online Texte publizieren kann. Auch wenn ich digitalen "Veröffentlichungen" etwas skeptisch gegenüber stehe, habe ich die Möglichkeit genutzt und ebenfalls ein Foto zum Text hochgeladen.



ich gehe weiter


Wie wir uns
wann wiederlieben werden
weiß ich zum Glück.

Bis dahin verlieb ich mich
in jeden neuen Tag,
weil ich etwas lieben muss.

Bei dir bleiben ginge nicht,
weil wir woanders sind
und nur zusammen da ist,
wo die Liebe wohnt.

Also warum klingeln,
wenn die Fenster dunkel sind?

28.09.2010 / © Heinrich Blume

Montag, 30. August 2010

Vanille prophezeien

In die Bibliothek deutschsprachiger Gedichte wird ein neues Gedicht aufgenommen: "Vanille prophezeien".


Vanille prophezeien

Wie der Löffel im Glas
vermutet meine Seele
einen Knacks in Deinem Gefäß.

Schmelzende Süßigkeiten zerstäuben
an Deinen Knospen ... die Liebe
zerfließt in ein Rinnsal
meiner leicht brennenden Zunge.

Gekühlt von dem Eis,
das Du mir,
wie der letzte Frühling uns
einen Sonnenstrahl,
versprachst.

Kein Safran,
nur Deine Schote
will mir heißkalt Geschmack
versprechen,

jeder einzelne Punkt
... Vanille ...
prophezeien

© Heinrich Blume

Donnerstag, 7. Januar 2010

19. Januar - Leser an der Weser 2

Liebe Freunde der Poesie,
am 19. Januar 2010 lese ich erneut auf der Vegesacker Lesebühne.
Das Publikum am 15. Dezember 2009 war klein aber fein und hat aufmerksam den Gedichten aus meinem Cosmas & Damian Zyklus gelauscht.
Dieses Mal werde ich ein paar andere Texte vortragen und bin gespannt, wie sie ankommen.

Gruß Hendrik

Dienstag, 15. Dezember 2009

Leser an der Weser am Vegesacker Utkiek

Liebe Freunde der Poesie,
am 15. Dezember 2009 lese ich im Rahmen der Lesebühne "Leser an der Weser" am Vegesacker Utkiek. Das Programm könnt ihr hier einsehen. Ich werde einige Gedichte aus meinem unvollendeten "Cosmas & Damian"-Zyklus lesen.
Nebenbei erwähnt, vollende ich zur Zeit meinen "Jahresband der Kalendergedichte 2009". Die Arbeit daran war sehr ergiebig und voller Überraschungen. Hier eine kleine Kostprobe:


Dem Ziel ein Schritt näher,
unbestimemr Weg,
Endpunkte nicht bestehend,
nur Etappensiege.
Durschschrittene Bänder
unbemerkt zurück gelassen,
im Rennen mit mir selber.

Wir sind alleine mit uns,
müssen so vor uns bestehen.

Mittwoch, 4. November 2009

Neues Gedicht

Liebe Freunde der Poesie,
vor kurzem erreichte mich die Nachricht,
dass ein weiteres Gedicht von mir in die
Frankfurter Bibliothek des zeitgenössischen Gedichts
aufgenommen wird. Es wir in die Kategorie "Irden"
aufgenommen.


Aller ungenutzten Möglichkeiten

Wenn ich nur wüsste,
dass ich bald sterben müsste,
dann würde ich mich trösten,
dass es alle tun.

Ich erklärte mich zum Größten
und genösse jeden Tag.
Ich täte alle Dinge die ich mag
und das wären eine Menge.

Ich stände dabei sicher ohne Enge
fest in meinen Schuhen.
Ich ginge meinen Weg
und schlüge weit über die Stränge.

Ich veredelte mein Werk,
das ich wohl nie vollende
und täte alles wie bisher,
aber übersähe nie den Berg

aller ungenutzten Möglichkeiten.


Heinrich Blume 2009

Freitag, 25. September 2009

Die Finanzkrise frisst ihre Kinder nicht

Liebe Freunde der Poesie,
mein neues Werk ist vollständig. Nach langer Arbeit mit meiner Lektorin Sibylle Leskovikcz und intensiver Zusammenarbeit mit meinem Verleger Willfret Feisenhag erscheint nun im Feisenhag Verlag 2009 mein neuer Band "DIE FINANZKRISE FRISST IHRE KINDER (nicht) - Dichtung in drei Abschnitten".
Um euch einen Eindruck von dem Werk zu machen, sind einige Seiten hier einzusehen:

Heinrich Blume - Die Finanzkrise frisst ihre Kinder

Cosmas & Damian 1509-2009 Ein Zyklus

Liebe Freunde der Poesie,
am 26. September 2009 jährt sich die Cosmas & Damian Flut zum 500. Mal. Zu diesem Anlass veranstaltet die LAK einige Veranstaltungen rund um das Thema der Dollartentstehung.
Ich selbst habe vor 2/3 Jahren damit angefangen einen Zyklus über diese Sturmflut zu schreiben und habe nun das Glück am Samstag im Stadtgarten einige Passagen aus meinem prosaisch-poetischen Werk vorzutragen.

Das Sturmflut Programm als PDF

Donnerstag, 20. August 2009

Veröffentlichung in der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte

Liebe Freunde der Poesie,
mein Gedicht "Wiederholungsgefahr" wird in der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte im kommenden Lyrik-Sammelband "Ausgewählte Werke XII" veröffentlicht. Ich freue mich sehr darüber, weil das Gedicht ein aktuelles Geschehniss in zeitlose Zeilen übersetzt. Lest selber:


Wiederholungsgefahr

Keine Engel.
Dein angehimmeltes Sternchen hat Dich angesteckt.
Tut mir fast leid,
Ich habe sie selbst begehrt
und wäre schwach geworden.
Deshalb schlägt die Bewunderung
augenblicklich in Hass um.

Eine Tragödie so alt wie Ich.
Jeder kennt ihr Gesicht und viele mehr.
So tief unten alles erreicht
was man nicht zurückgeben kann.

Dein Glück ist eine Last
und nur das niedrigste Verlangen
gibt Dir noch ein wenig Kraft,
auch wenn Du ein Geheimnis hast.
Den Himmel auf Erden mit Sternen bestückt,
hoffe Ich den Mond nicht zu sehen.
Scherben bringen, aber sind kein Glück.
Ein Trauerspiel, nicht schöner zu drehen.

Heinrich Blume 2009


Samstag, 20. Juni 2009

Poetry on the tracks - Haltestellengedichte

Liebe Freunde der Poesie,

das Fremdsprachenzentrum der Uni Bremen schrieb einen Wettbewerb zum Thema „Haltestellengedichte“ aus.




















Das ganze fand im Rahmen des 10. Internationalen Literaturfestivals „Poetry on the road“ in Bremen statt.

Ich nahm teil und gewann in der Kategorie der Studierenden.
Am 18. Juni 2009 las ich in der Zentralbibliothek Am Wall 201 die von der Jury ausgewählten Gedichte vor. Spannend waren die Beiträge der Schüler und Schülerinnen.
Alle Preisträger lasen ein bis zwei Gedichte, ich bekam trotz drittem Platz die meiste Lesezeit, was wohl auch an der Menge der Gedichte lag, die ich eingereicht hatte. Die in witzig-lockerem Ton gehaltenen Gedichte, die ich für das Publikum las, könnt ihr hier einsehen:

"Poetry on the Tracks" Haltestellengedichte von Heinrich Blume

Donnerstag, 30. April 2009

Veröffentlichung in "Die Brücke"

Liebe Freunde der Poesie,
im April erreichte mich die Nachricht, dass meine Einsendung an das Magazin "Die Brücke - Forum für antirassistische Politik und Kultur" in der Mai/August 2009 Ausgabe veröffentlicht würde. Es ist auf Seite 53 einzusehen. Es handelt sich um ein ironisch-satirisches Gedicht vor folgendem Hintergrund:

Wie man auch in der bundesweiten Presse verfolgen konnte, gab es in Bremen diverse umstrittene Einsätze von Brechmitteln, in deren Zusammenhang ein 35-Jähriger Asylbewerber aus Sierra Leone starb. Alle Angeklagten wurden freigesprochen. Bei der Verkündung des Freispruchs kam es im Gerichtssaal zu Handgreiflichkeiten und Gefühlsausbrüchen seitens der Familie des Angeklagten.


Alle Afrikaner verhaften

Man sollte alle Afrikaner verhaften!
Und sie mit Feuerzeugen und Matratzen bewaffnet
für Tage unbeaufsichtigt in ihren Zellen lassen

Man sollte sie von ihren Familien trennen,
denn es sind sowieso alles Affen,
die wenn sie nach Deutschland kommen
den Aufstieg niemals schaffen.

Und wenn es zu einem Prozess kommt
und sich andere Afrikaner beschweren,
sollte man sie festnehmen,
oder mit Brechmittel füttern,
wie im schönen Bremen.

Und wenn sie dann sterben,
tun sie das im Namen aller Neger
und kommen so auch noch zu Ehren.
Man sollte alle Afrikaner verhaften.
Das weiß doch hoffentlich jeder.

Heinrich Blume 2009